MEATBALL MACHINE KODOKU
Ach Japan, Land der blühenden Kirschbäume, Teezeremonien und sämtliche Hirnwindungen aufweichender Splatter-Epen. Yoshihiro Nishimura, Effekt-Genie und Regisseur, geht in der lange erwarteten Fortsetzung des Kultfilms MEATBALL MACHINE (2005) aufs Ganze und kredenzt die Apotheose des J-Gore-Kinos.
Eine gigantische Glasglocke stürzt aus dem All direkt auf Tokio: Wer das Unglück hat, darunter zu sitzen, der fährt in Bälde wortwörtlich aus der Haut. Außerirdische Parasiten nisten sich in Menschenhirnen ein und stimulieren den Körper zur spektakulären Transformation. Fleisch, Muskeln und Metall werden eins, bis menschliche Motorräder (!) durch die Häuserschluchten rasen und MG-Salven aus Brustwarzen schießen.
Nishimura verdichtet in diesem Meisterwerk Motive und Ästhetik des japanischen Gore-Kinos zur letztgültigen und vollkommen überhitzten Spezialeffekt-Transzendenz: Eine Grand Guignol- Blutoper in frenetisch montierten Bildern und avantgardistischer Radikalität, so vollgestopft mit Wahnsinn und Kreativität, dass die Augäpfel noch Stunden nach Filmende kreiseln.
Yoshihiro Nishimura (*1967 in Japan) ist Regisseur, Drehbuchautor und Special Effect und Make-Up Effect Artist. Als letzterer zeichnet er u.a. für Sion Sonos SUICIDE CLUB (2001) und ebenso für den Film, von dem er jetzt die Fortsetzung liefert – MEATBALL MACHINE (2005, Regie: Yūdai Yamaguchi) – verantwortlich. Nishimuras Langfilm- Debüt als Regisseur, TOKYO GORE POLICE (2008), tourte auf einschlägigen Festivals, den ABCs OF DEATH (2012) steuerte er Z IS FOR ZETSUMETSU bei. Bei /slash war Nishimura bereits 2010 mit MUTANT GIRLS SQUAD (2010) vertreten.
Do, 28.09. | 23:00 – Filmcasino