WELCOME TO DREAMLAND! JOHN WATERS LIVE AND IN COLOUR!


Das Kino von John Waters ist ein Gleitgel, über das Unzumutbares, Unvertretbares, Unduldbares in den Imaginationsraum der Massenkultur geflutscht ist. Seine Filme wirken wie Poppers, sie senken temporär – bei einigen vielleicht auch permanent – die Hemmschwellen, ermöglichen den Schulterschluss zwischen Durchschnittsmenschen und Mördern, Exzentrikern und Verhaltensauffälligen.

„Dreamlanders“ nannte der 1946 in Baltimore geborene John Waters jene Truppe aus Kindheitsfreunden – bad suburban kids – und Gleichgesinnten, mit denen er ab den späten Sechzigerjahren im DIY-Modus arbeitete. Das „Dreamland“ der daraus resultierenden Filme, begriff sich weniger als undergroundiger Angriff auf den Mainstream, sondern zelebrierte allumfassende Geschmacklosigkeit als ultimative Transgression: Trash wurde zur Lebenshaltung, was im aufgeheizten Gesellschaftsbottich nach 1968 auf durchaus fruchtbaren Boden fiel.

Waters’ PINK FLAMINGOS gilt bis heute als quintessenzielles Midnight Movie, die Non Sequitur-Sequenz am Filmende, wo Divine einen just hingeschissenen, dampfenden Hundehaufen isst, ist fäkalromantischer Höhepunkt der „Dreamland“-Paralleldimension.

In den unersättlichen Achtzigerjahren schleckten die Studios das radikale Kino der vorigen Dekade reihenweise vom Bordstein – und auch John Waters ergriff die Gelegenheit und pflanzte seinen unheiligen Keim in die sakrosankten Multiplex-Tempel der Reaganomics: Die hintersinnige Komödie HAIRSPRAY über eine mollige Teenagerin, die 1962 in einer Fernseh-Musiksendung – Waters selbst war als Kind und Jugendlicher besessen von der „Buddy Deane Show“ – tanzt und dort gegen die rassistischen Praxen ankämpft, war 1988 ein Achtungserfolg und mauserte sich in den Folgejahren zum Kultfilm.

John Waters ist Regielegende, aber auch Büchernarr, Kunstsammler und Popkultur-Ikone: Wir sind außer uns vor Freude, den „Pope of Trash“ in Wien begrüßen zu dürfen!

PS: Nicht nur, dass unser Stargast mit fünf seiner eigenen Filme das /slash-Programm beehrt, nein, der legendäre Mr. Waters hat auch eine Carte Blanche bestehend aus drei von ihm ausgewählten Filmklassikern im Gepäck – THE TINGLER, IN A GLASS CAGE und TREMORS! Watch out for them to get the whole „Waters Experience“!

 

SPECIAL SCREENINGS:

PINK FLAMINGOS, Fr, 29.09. | 20:30 – Filmcasino

FEMALE TROUBLE, Fr, 29.09. | 23:00 – Filmcasino

DESPERATE LIVING, Fr, 29.09. | 01:00 – Filmcasino

POLYESTER, Fr, 29.09. | im Anschluss an DESPERATE LIVING – Filmcasino

MULTIPLE MANIACS, Sa, 30.09. | 23:00 – Gartenbaukino

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