BOYS IN THE TREES
Am Scheitelpunkt zwischen Kind und Erwachsenem lauert eine zwielichtige Zone, in der die Gefühle stärker, die Ängste größer und die Welten durchlässiger werden. Halloween 1997 in Adelaide, Australien: Modems wählen sich ein, Bush und Marilyn Manson sind auf Heavy Rotation und Corey und seine Skater-Clique radeln durch die Vorstädte, immer auf der Suche nach dem nächsten Kick, Joint, Bier. Als sie dabei auf den Außenseiter Jonah treffen, dauert es nicht lang, bis der am Boden liegt. Ein einschneidender Moment auch für Corey, denn der merkt, dass er eigentlich keine Lust mehr hat auf derartige Alphamännchen-Aktionen. Also kehrt er seiner Clique den Rücken und wandelt mit Jonah durch die Nacht, in der sich Fantasie und Wirklichkeit zuerst umtanzen, dann verschränken.
Nicholas Versos merklich auch aus eigenen Erinnerungsstücken kompilierte Coming of Age- Fantasie ist dunkelromantisch und bildgewaltig (Kamera: Marden Dean): Die flüchtige Jugend und ihre noch flüchtigeren Momente, sowie alle Monster und Dämonen, die sich darin verstecken, eingefangen im dunklen Märchen von einer einzigen Nacht, die alles und jeden für immer verändern wird.
Nicholas Versos Filmkarriere startete mit Super-8- Musikvideos, unter anderem für Wendy Rule oder The Cat Empire. Er drehte mehrere Kurzfilme, darunter HUGO (2008), FLIGHT (2010) und THE LAST TIME I SAW RICHARD (2013), für den er mehrere Preise, darunter den Australian Academy Award für Kurzspielfilm, erhielt. Für das Fernsehen inszenierte er drei Folgen der Teenager- Fantasy-Serie NOWHERE BOYS. Neben seinen Tätigkeiten beim Film arbeitet er auch für das Theater und als DJ. BOYS IN THE TREES ist sein erster Langspielfilm.
Fr, 29.09. | 18:00 – Filmcasino